Ein Bericht der NRZ vom 16.4.2018 von Florian Langhoff
Hunde anleinen in der Heide
Die Stiftung Büngernsche/Dingdener Heide verteilt Handzettel an Halter.
Freilaufende Vierbeiner gefährden die brütenden Vögel
Hamminkeln. Einen Spaziergang durch die Heidelandschaft machen auch Hundebesitzer gerne und einige lassen dabei ihren Vierbeinern auch freien Auslauf.
Im Naturschutzgebiet ist das allerdings verboten und das mit gutem Grund.
,,Die Heide ist mit ihren weiten Flächen ein Refugium für die großen Brachvögel in der Region",
sagt Matthias Bussen, Vorsitzender der Stiftung Büngern sche/Dingdener Heide.
Und die haben ein großes Problem,
wenn Hunde in die freien Flächen ein dringen. ,,Das kann dazu führen, dass die Vögel ihre Nester
ganz verlassen oder
so lange vertrieben werden, dass die Eier auskühlen", erklärt Josef Tumbrinck,
der Landesvorsitzende des Naturschutz bundes NordrheinWestfalen.
Immer wieder weisen die ehrenamtlichen Mitglieder der Stiftung Hundebesitzer auf die Leinen pflicht hin.
Manche Hundehalter sind einsichtig, andere reagieren aggressiv. Von „Frustration" spricht einer der Ehrenamtler.
Das war auch der Grund, Handzettel herzustellen. Und das nicht mahnend, sondern eher positiv:
,,Ihr Hund kann Leben retten!", steht vorne auf den Handzetteln.
Zettel statt Ordnungsmaßnahmen
Auf der Rückseite wird erklärt, warum es wichtig ist, die Vierbeiner an der Leine zu lassen.
Diese Handzettel sollen nun an Hundebesitzer verteilt werden, die in der Heide unterwegs sind.
,,Wirhaben lange überlegt, mit Ordnungsmaßnahmen vorzugehen, aber wir haben uns dann zu dieser Aktion entschieden",
erklärt der Hamminkelner Bürgermeister Bernd Romanski, der gemeinsam mit seinem Amtskollegen Jürgen Bernsmann
aus Rhede die Aktion unterstützt. ,,Wenn man lang fristig etwas verändern will, dann muss man die Menschen mitnehmen",
erklärt er. Nach den bishe rigen Eindrücken der ehrenamtlichen Helfer, die regelmäßig in der Heide unterwegs sind,
ist es et wa die Hälfte der Hundehalter, die sich bisher noch nicht an die Leinenpflicht hält. Dabei sähe die Alternative so aus,
dass man weite Teile der Heidelandschaft einzäunen müsste, um die Vögel zu schützen.
,,Zäune würden die ganze Heide kaputt machen", erklärt Bernd Romanski.
Dabei kann man sich durchaus noch weitere Maßnahmen vorstellen, um die Heidelandschaft zu schützen.
Etwa deutlichere Informationen zum Naturschutzgebiet an den Zugängen.
,,Bei Bedarf könnte man auch an den Eingängen abgesperrte Bereiche schaffen,
in denen die Hunde frei laufen können", erklärt Josef Tumbrinck.
Denn am Ende sollen natürlich alle ihre Freude am Naturschutz gebiet haben.
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Der Flyer zur Aktion kann hier heruntergeladen werden